BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Ginsheim-Gustavsburg

Burg-Lichtspiele sollen ausgetrocknet werden

Der Weg zur Schließung der Burg-Lichtspiele ist eingeschlagen – dies folgern die Grünen aus dem von Freien Wählern und SPD initiierten Beschluss der Stadtverordneten zur Zukunft der Veranstaltungsstätte. „Der Beschluss ist wirklichkeitsfremd und wird das Defizit der Burg-Lichtspiele vergrößern“, kritisiert Fraktionschef Klaus Helmold. „Gustavsburg droht der Verlust eines seiner letzten öffentlichen Treffpunkte – bitter für die Kinder, die hier manchen Sonntagnachmittag verbringen, bitter für die Schülerinnen und Schüler, die hier bei den Schultheaterwochen Kultur erleben, bitter für die vielen Kino- und Konzertbesucherinnen und -besucher.“

Die Vorlage von FW und SPD fordert die Auslagerung des Kinobetriebs an einen privaten Betreiber sowie die Absage anderweitiger Veranstaltungen, wenn sie zwei Wochen vor Termin nicht 75 Prozent Kostendeckung erreichen. „Beides ist unsinnig“, erläutert Grünen-Stadtverordnete Susanne Schneider. „Angesichts der Entwicklung im Kinogeschäft ist ein rein privater Betrieb unrealistisch. Die Vorgabe zur Kostendeckung ist nicht umsetzbar. Veranstaltungen werden mit langem Vorlauf gebucht. Bei kurzfristiger Absage sind Ausfallhonorare und Erstattungen fällig, zudem ist dann schon Geld für Werbung ausgegeben. Letztlich spart man also nichts, vergrätzt aber auf die Dauer das Publikum. Die Burg-Lichtspiele sollen offenbar ausgetrocknet werden.“

Für die Grünen muss es nun darum gehen, aus dem Beschluss das Beste zu machen und die Burg-Lichtspiele mit ihrem vielfältigen Programm zu erhalten. „Sie gehören zu unserer Stadt und tragen erheblich zu ihrer Attraktivität und ihrem kulturellen Leben bei“, sagt Helmold. „Natürlich müssen wir immer überlegen, wie wir die Einnahmen verbessern können. Klar ist aber auch: Kultur wird immer ein Zuschussgeschäft sein. Doch monatlich 71 Cent pro Einwohner sind nicht zu viel für einen kulturellen Treffpunkt für Jung und Alt.“



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