BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Ginsheim-Gustavsburg

Darmstädter Landstraße – geht das auch anders?

Die Darmstädter Landstraße ist laut und gefährlich – doch es gibt praktikable Lösungswege zu einem entspannteren und für alle Beteiligten weniger belastenden Verkehrsgeschehen. Dies ist das Fazit der jüngsten Veranstaltung der Reihe „Grüne vor Ort“ mit dem Verkehrswissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Moritz von Mörner von der Hochschule RheinMain. Sein Befund: „Die Darmstädter Landstraße ist ziemlich breit. Dementsprechend haben Sie hier Platz zum Gestalten.“

Welcher Handlungsbedarf auf der von täglich rund 8700 Fahrzeugen – davon bis zu 400 Lkw – befahrenen Straße besteht, wurde aus dem Kreis der rund 30 interessierten Bürgerinnen und Bürger schnell deutlich: der Motorenlärm – insbesondere durch nächtliche Raser und Lkw –, die Schwierigkeiten beim Überqueren der Fahrbahn, die zu schmalen und von Autofahrern wenig respektierten Schutzstreifen für den Radverkehr. Es brauche endlich Tempo 30 auch tagsüber und zudem intensive Kontrollen, um die Geschwindigkeitsbegrenzung durchzusetzen.

„Nur ein Schild führt nicht dazu, dass langsamer gefahren wird“, stimmte von Mörner zu. Doch Blitzer wirkten allenfalls begrenzt und zeitweise. Eine dauerhafte Änderung lasse sich dagegen über die Gestaltung des Straßenraums erreichen: „Sie brauchen auch eine Optik, die Autofahrern signalisiert, dass langsam zu fahren ist.“ Nach seiner Einschätzung tut die Darmstädter Landstraße mit ihrer sechs Meter breiten Kernfahrbahn und den nur 1,50 Meter schmalen Schutzstreifen für den Radverkehr das Gegenteil. Besonders kritische Stellen sind nach seiner Einschätzung die Mittelinseln, wo sich die Autospuren verengen, die Fahrer aber dennoch darauf vertrauten, dass ihnen genug Platz zum Überholen von Radlern bleibe. Ein weiteres Risiko ist das Fehlen einer „Dooring-Zone“ zwischen Schutzstreifen und Parkständen, denn sich plötzlich öffnende Autotüren zählen zu den häufigsten Ursachen von Fahrradunfällen.

Der Verkehrswissenschaftler plädierte daher für eine Neuaufteilung des Straßenraums: Der motorisierte Verkehr komme auch mit fünf statt sechs Metern Kernfahrbahn aus – selbst auf einer dem Durchgangsverkehr dienenden Bundesstraße, wie es die Darmstädter Landstraße ist. Dies schaffe Platz, die Radschutzstreifen z.B. auf 1,85 Meter zu verbreitern. Unter Umständen lasse sich dann auch ein „Sicherheitstrennstreifen“ zwischen Radspur und Parkständen anlegen und damit eine weitere Gefahrenquelle beseitigen.

Die grünen Stadtverordneten nahmen aus der Veranstaltung zahlreiche Anregungen für ihre politische Arbeit mit. „Wir werden die Vorschläge weiterverfolgen und uns für eine Umgestaltung einsetzen. Von einem ruhigeren Verkehr profitieren alle – und auch die Lebensqualität in unserer Stadt“, sagte Organisatorin Susanne Schneider.



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